Kochbuchrezension: Der Silberne Löffel

Die erste Ausgabe erschien 1950 in Italien und wurde seitdem acht Mal in neuen Auflagen angepasst. Von Stil erinnert das Werk dabei sehr stark an Kiehnle-Kochbuch, das einen noch älteren Ursprung (1912) hat. So sind die Rezepte sehr traditionell und nur wo nötig an aktuelle Küchenverhältnisse angepasst worden und die Fotos sind zwar hochwertig aber rar.

Gleich ganz vorne im Buch findet der Leser einen wichtigen Hinweis: Essen ist eine ernste Sache. Daher folgt zunächst eine Einleitung in das Buch, die Küchensprache und die Kücheneinrichtung.

An diese Einleitung schließt sich der sehr umfangreiche Rezeptteil an. Insgesamt über 2000 Rezepte werden dem Leser zur Auswahl angeboten. Darunter finden sich neben allen Gängen eines guten italienischen Menüs auch Grundlagenrezepte und Backwaren. Abgerundet werden diese Rezepte durch Menüzusammenstellungen und entsprechenden Rezepten von verschiedenen Spitzenköchen. Als zusätzliche Informationen gibt es zu den verschiedenen Zutaten auch kleine Warenkunden.

Wie bereits erwähnt sind die meisten der Rezepte klassisch italienisch. Sie umfassen meistens relativ kurz gehaltene Zutatenlisten deren Geheimnis wie eigentlich immer in qualitativ hochwertigen Zutaten liegt. Ein Besuch auf dem Markt für frische Zutaten ist also auf jeden Fall angesagt. Bei den Zubereitungsschritten hätte ich mir persönlich eine leichte Strukturierung gewünscht. Dennoch sind die meisten Rezepte leicht nachzuvollziehen. Bei einigen Rezepten ist zudem der Koch gefragt diese bei den Mengen ggf. leicht anzupassen.

Abgerundet wird das Werk durch eine Übersicht über alle Rezepte und ein sehr umfangreiches Stichwortregister. Dieses hat mit 60 Seiten schon alleine einen größeren Umfang als viele andere Kochbücher. Zusätzlich helfen farbige Markierung der einzelnen Rezeptrubriken und zwei Lesezeichen aus Leinen für eine bessere Übersicht.

Abschließend noch ein Wort zur Verabreitungsqualität des Buches: Die über 1200 Seiten qualitativ hochwertig zu verarbeiten ist gar nicht so leicht. Der Einband macht einen stabilen Eindruck. Aber bei den einzelnen Seiten wurde zugunsten der Dicke des Kochbuchs an Seitenstärke gespart, so dass die Seiten etwas durchscheinen.

Für diesen enormen Umfang zahlt man nicht nur beim Gewicht einen stolzen Preis. Knapp 50 Euro sind für den Klassiker aus Italien zu bezahlen.
Fazit:

Dieses Kochbuch wird nicht zu Unrecht als die Bibel der italienischen Küche bezeichnet. Kleine Mankos in der Umsetzung werden vom Inhalt mehr als ausgeglichen. Nicht nur zu Hochzeiten ein geeignetes Geschenk.
Übersicht:

Titel: Der Silberlöffel
Autor(en): k.A.
Verlag: Phaidon
ISBN: 978-0-7148-9665-6

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